verfasst von Dumitrița Iftime und Pr. Dr. Nicolae Gilla

Die großen Feierlichkeiten zu Ehren des 2. Schutzpatrons der Gemeinde, des Heiligen Siluan, begannen am Freitagabend, 27.09.2024, mit der Feier der Heiligen Messe durch SE Dr. Serafim Joantă, Erzbischof der Rumänischen Orthodoxen Erzdiözese von Deutschland, Österreich und Luxemburg und Rumänischer Orthodoxer Metropolit von Deutschland, Zentral- und Nordeuropa, umgeben von einem Aufgebot von Priestern. Es folgte ein spiritueller Abend, an dem Vater Serafim über das Gebot der Demut im christlichen Leben sprach und sich dabei auf das Leben und die Lehren des Heiligen Siluan stützte. Im anschließenden Gespräch erzählte er auch von dem Segen, den er 1986 in Essex im Kloster St. John the Baptist erfuhr, als er den heiligen Sophronius, den Schüler und Biographen des Heiligen Siluan, traf, dem die Veröffentlichung der Schriften des Heiligen Siluan zu verdanken ist.

Am Samstag zelebrierte SE Metropolit Seraphim die Göttliche Liturgie, umgeben von einem Aufgebot von Priestern aus den Nachbargemeinden. Während des Gottesdienstes wurde Vater Constantin Ghindăuanu aus der neu gegründeten Gemeinde Aalen zum Beichtvater geweiht.

In seiner Predigt forderte SE Serafim die Anwesenden auf, sich, wenn man sich durch Sünden, Sorgen, Krankheiten und Probleme belastet fühlt, an das Wort zu erinnern, das der Heilige Siluan von unserem Herrn und Erlöser Jesus Christus in seinem Herzen empfangen hat: „Halte Deinen Geist in der Hölle und verzweifle nicht!“, das besagt, dass das menschliche Leben bis zum Tod und zur endgültigen Auferstehung aus einer Reihe von Teil-Todesfällen besteht, die durch Leiden und Misserfolge verursacht werden, aber auch aus Teil-Auferstehungen, die durch Freuden und spirituelle Erfüllungen hervorgerufen werden. Alles, was wir tun, tun wir mit und in Christus. 

SE Metropolit Seraphim drückte auch seine große Freude über die große Zahl der Gläubigen aus, die an diesem spirituellen Ereignis der Gemeinde teilnahmen, und hob die Bedeutung der Kirche als Ort der Erholung und Regeneration der Seele und der geistigen Erfüllung hervor. Seine Exzellenz dankte auch Pfarrer Dr. Nicolae Gilla und der verehrten Presbitera Adina Gilla für den Eifer, mit dem sie sich der Gemeinde widmen, und hob die Vielzahl und Vielfalt der durchgeführten Aktionen und Aktivitäten hervor. Neben einem kontinuierlichen liturgischen Programm erwähnte er die verschiedenen Aktivitäten mit Kindern, Jugendlichen und Eltern im Rahmen der Rumänischen Schule, der Elternschule, die Philokalischen Abende, die Bibelkreise und den Jesusgebetsritus, die in der Tübinger Gemeinde eine lange Tradition haben.

Die Feier in der Kirche endete mit einem besonderen künstlerischen Programm mit Liedern, Gedichten und thematischen Sketchen, dargebracht von mehr als 30 Kindern und Jugendlichen.

Im Anschluss daran fand im Gemeindesaal der Albert-Schweizer-Gemeinde in Tübingen eine Agape statt. In Fortführung einer vor etwa 10 Jahren begonnenen Tradition im Rahmen des Projekts „Rumänien in meinem Herzen“, das die rumänische Sprache und ihre lokalen Dialekte, die Kultur, die Traditionen und die Bräuche der Heimatregionen unseres Landes fördern will, hatte in diesem Jahr die Gruppe aus dem Raum Sibiu (Hermannstadt) die Gelegenheit, sich zu präsentieren. Es wurden traditionelle, für die Region Sibiu typische Speisen zubereitet - ein kulinarischer Genuss. Nicht nur die Geschmacksnerven, sondern auch der Geruchssinn wurde durch den besonderen Duft der aus Hogilag (Dumbraveni) mitgebrachten Tuberosen, die auf jedem Tisch standen, verwöhnt. Abgerundet wurde das Programm durch mehrere Präsentationen über Sibiu und seine Umgebung, in denen einige historische Sehenswürdigkeiten der Region, lokale Traditionen und besondere Trachten sowie wichtige Persönlichkeiten aus Sibiu wie Gheorghe Lazăr, Badea Cârțan, Octavian Goga, Hermann Oberth und nicht zuletzt der Heilige Andrei Șaguna erwähnt wurden. Zum Abschluss erklangen Volkslieder aus der Region Sibiu und darüber hinaus.
Es war ein gesegnetes und wunderbares Fest, das durch die Mitwirkung vieler geschickter Hände, vieler offener Herzen, vieler schöner Menschen und der Gnade des barmherzigen Gottes, die auf alle Anwesenden ausgegossen wurde, Wirklichkeit wurde. In diesem Sinne lädt uns der Heilige Siluan ein, gemeinsam zu erkennen: „Wie glücklich wir Christen sind, was für einen Gott wir haben!“.

PS „Seid in Frieden, habt Euch gut, seid nicht im Streit.“
(Hl. Andreas Saguna)